Alban's Blog

Woran denkst Du beim Cellospielen?

Die Gedanken, die mir beim Üben im Gegensatz zum Konzertieren durch den Kopf gehen, sind grundverschieden. Beim Üben muß ich mein strengster Richter sein, ich bin dabei Perfektionist bis zum Umfallen, sowohl was die Technik als auch was die Musik angeht. Gerade beim Üben kommen mir gleichzeitig oft die verrücktesten Ideen, ich habe immer ein Notizblock neben mir liegen, um diese fest zu halten. Es kann sich um Kindererziehung handeln, darum, wie ich gewisse Konflikte im Alltag besser lösen kann, simple Dinge, die zu erledigen sind, natürlich auch Ideen musikalischer und karrieretechnischer Natur, sowie z.B. Programmideen für CDs oder Recitals. Beim Konzertieren versuche ich ganz bewußt, Gedanken, die nichts mit der Musik zu tun haben, wegzublocken, und in jedem Augenblick des Konzertes kreativ zu sein, Emotionen und Farben spontan „über die Rampe“ zu bringen, mir dabei so gut wie möglich zuhörend, damit das, was ich will, auch wirklich hörbar ist. Ich versuche, den Fokus auf die Technik auf das absolute Minimum zu verringern, stelle ich mir Geschichten vor, abstrakte Gedanken oder Gefühle, die ich in meine Musik übersetzen will, Bilder oder Farben, die ich mit Hilfe meines Cellos zum Publikum transportieren möchte.

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